Wintersemester 2017/18 sowie 2016/17:
Hier päsentieren die Studierenden der Berlin School of Library and Information Science an der Humboldt-Universität zu Berlin im Rahmen des Seminars:
„Der Vergangenheit auf der Spur – Biografische Skizzen von Zeitzeugen des ehemals größten Kinderheimes der DDR“
mit der Erzähltechnik „Multimedia Storytelling“.
In den Seminaren haben die Teilnehmenden Zeitzeugenporträts erstellt. Diese Portraits sind Teil einer stetig wachsenden multimedialen Zeitzeugenbörse vor allem ehemaliger Heimkinder und -mitarbeiter, Nachbarn, Besuchern, Angehörigen etc. des größten Kinderheimes der DDR – das Kinderheim in der Königsheide . Darüber hinaus fließen auch Zeitzeuge weiterer Heime der ehemaligen DDR in die Zeitzeugenbörse mit ein.
Sie ist ein wesentlicher Bestandteil des Informations- und Begegnungszentrums IBZ Königsheide vor Ort, das an historischer Stelle der Begegnung von Ehemaligen, Interessierten, Schülern, Nachkommen, Wissenschaftlern – kurz allen, die gerne das Zentrum besuchen möchten, dient. Die Zeitzeugenbörse bietet einen wunderbaren Einblick in die vielen Facetten der langen und sehr wechselhaften Geschichte des ehemaligen Kinderheimes.
In Kleingruppen erarbeiten die Studierenden Multimediale Geschichten, bzw. Porträts. Bestandteile der Projektarbeiten bilden jeweils Texte, Videos, Audiostücke sowie Fotos und Zeugnisse persönlicher Dokumente der Zeitzeugen. Auf diese Weise enstehen lebendige und vielfältige Porträts, die die Geschichte des Kinderheimes ein Stück weit näher bringen.
Ganz besonders schön ist dabei auch die generationsübergreifende Projektarbeit, bei der Alt und Jung aufeinandertreffen und vor insbesondere die nachwachsende Generation hier eingebunden über eine konkrete Projektarbeit an die Zeit der nicht mehr existierenden DDR authentische und sehr persönliche Einblicke erhält.
Ermöglicht hat die Zeitzeugenarbeit die Mithilfe von Sabrina Knüppel, Vorstandsvorsitzende im Verein Königsheider Eichhörnchen e. V. sowie stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Gründungsinitiative Stiftung Königsheide. Sie öffnet die Türe zu den Zeitzeugen, organisiert die Kontakte, führe die Seminargruppen vor Ort durch das Gelände und begleitete das Seminar.
Herzlichen Dank!
Auftaktveranstaltung, Führung vor Ort mit den Studierenden sowie
die Abschlusspräsentation vom WS 2017/18:
Eindrücke vom WS 2016/17:
Multimediales Erzählen, also die Aufarbeitung von Inhalten und Themen mit Text, Fotos, Audio- und Videodateien, hat sich im Zeitalter digitaler Endgeräte durchgesetzt. In vielen Bereichen der Informations- und Wissensvermittlung kann die multimediale Präsentation dazu beitragen, ein Thema anschaulich, einprägsam und vielschichtig zu beleuchten. Damit werden nachhaltige Lernerlebnisse geschaffen.
Dabei ist es aber ausgesprochen wichtig, wie die Informationen aufbereitet werden. Ohne das Wissen um die Wirkung der einzelnen Erzählformen wie Text, Foto, Grafik, Video und Audio und ihre Wechselwirkung entsteht oft mehr Verwirrung als Wissensgewinn.
In unserem Seminar haben wir den Studierenden vermittelt, wie sie ein Thema multimedial aufzuarbeiten ist, wie dabei die einzelnen Medien gezielt einzusetzen sind, um sie zu einem geschlossenen Ganzen zu verbinden.
Wichtiger Bestandteil waren darüber hinaus die Vermittlung theoretischer Grundlagen zu Zeitzeugenbefragungen generell, sensibler Gesprächsvorbereitung, Interviewtechniken, Hintergrundwissen zum Thema, zu Recherche sowie zu medienrechtlichen Fragen.
Für die Studierenden war es eine große Herausforderung, sich den hohen technischen Anforderungen zustellen. Hierzu gehörte der Umgang mit einer professionellen Kamera, Schnitt- und Bildbearbeitunssoftware sowie Implementierung in ein CMS. Vieles wurde zum ersten Mal in der Intensität behandelt und war für die meisten Neuland.
Großer Respekt gilt daher allen Seminarteilnehmenden, die sich auf dieses Wagnis eingelassen haben und ihre Arbeiten erfolgreich zum Ende führten.
Vielen Dank dafür!